Vögel und Insekten helfen!

Kleine Tiere – große Wirkung

Vögel & Insekten in der Stadt – so hilfst du mit!

Eine Aktion für Kinder, Familien & Schulen im Vest Recklinghausen

Schön, dass du hier bist! Diese Seite ergänzt den Schul­jahre­s­plan­er der Sparkasse Vest Reck­ling­hausen. Aber auch ohne das Heft bist du hier genau richtig!

Denn hier find­est du tolle Ideen, span­nende Infos und prak­tis­che Tipps rund um Vögel & Insek­ten in dein­er Stadt. Egal ob du Schüler*in, Mama oder Papa, Lehrerin oder Lehrer bist – und egal ob zuhause auf dem Balkon, im Garten oder in der Schule: Über­all gibt es Möglichkeit­en, Vögeln und Insek­ten zu helfen. Sie sind klein, aber sie leis­ten Großes für unsere Natur!

Auf dieser Seite find­est du konkrete Ideen, was du selb­st zuhause und in der Schule tun kannst mit …

  • 🛠 Anleitun­gen zum richti­gen Sel­ber­bauen

  • 🧠 Span­nen­des Wis­sen über Vögel und Insek­ten

  • 🌼 Unter­stützung mit Saatgut vom Kreis Reck­ling­hausen

  • 🌳 Passende Aus­flugstipps in dein­er Umge­bung

  • 🔗 Sin­nvolle Links zu guten Seit­en zum Weit­er­ma­chen

1. Warum Vögel & Insekten unsere Hilfe brauchen

In der Stadt leben viele Tiere – aber es wird für sie immer schwieriger. Denn dort, wo früher Blu­men wuch­sen, Bäume oder Heck­en standen, gibt es heute oft nur noch Beton, Steine und Rasen ohne Blüten.

Was Vögel & Insekten zu schaffen macht:

  • Weniger Leben­sraum:
    Immer mehr Flächen wer­den ver­siegelt oder zu kurz gemäht – das lässt kaum Platz zum Ver­steck­en, Nis­ten oder Fressen.
    🔎 In NRW sind bere­its über 45 % der Lan­des­fläche dauer­haft ver­siegelt oder stark verän­dert.

  • Kaum Fut­terpflanzen:
    Viele mod­erne Gärten sind zu ordentlich – mit Kies, Steinen oder Zierpflanzen ohne Nek­tar.
    🌼 Wild­blu­men wie Korn­blume oder Ringel­blume sind für viele Insek­ten über­lebenswichtig – doch sie ver­schwinden aus Gärten.

  • Licht & Lärm:
    Straßen­later­nen und Verkehr stören die natür­lichen Rhyth­men von Tieren.
    🌙 Insek­ten fliegen nachts immer häu­figer ins Licht und ster­ben – statt sich zu ori­en­tieren.

  • Weniger Wasser­stellen:
    In heißen Som­mern fehlt vie­len Tieren ein­fach Wass­er – beson­ders in der Stadt.
    💧 Tränken auf dem Balkon oder im Hof kön­nen Leben ret­ten.

  • Pes­tizide & Gifte:
    Spritzmit­tel in Gärten oder Parks schädi­gen Insek­ten direkt – und indi­rekt auch die Vögel, die sie fressen.
    ☠️ Einige Wirk­stoffe bleiben lange in der Natur und wirken über Gen­er­a­tio­nen hin­weg.

  • Kaum Nist­möglichkeit­en:
    Mod­erne, glat­te Gebäude ohne Ritzen oder Hohlräume bieten kaum noch Nist­plätze.
    🪺 Spatzen, Meisen und Mauersegler find­en immer sel­tener ein Zuhause in der Stadt.

Was das bedeutet:

In NRW ist der Bestand an Insek­ten seit den 1980er Jahren um bis zu 75 % zurück­ge­gan­gen. Der Haussper­ling (Spatz) beispiel­sweise ste­ht inzwis­chen auf der Vor­warn­liste – auch in unseren Städten. Und von den rund 560 🐝 Wild­bi­ene­narten in Deutsch­land sind über die Hälfte gefährdet oder bere­its aus­gestor­ben

Deshalb gilt:

Jede 🌸Blume, jede 💧Wasser­stelle, jedes 🌿Ver­steck hil­ft – und du kannst einen Unter­schied machen, indem du genau dort hil­f­st, wo du wohnst, lernst oder spielst. Mach mit und werde ein klein­er Teil für eine großen Lösung – mit Blüten, Wass­er, Nist­plätzen und Aufmerk­samkeit.

2. Anleitungen & Ideen von Balkon bis Schulgarten

Ob Fen­ster­bank, Balkon, Ter­rasse oder Schul­gar­ten – schon kleine Orte kön­nen Insek­ten und Vögeln helfen.

So wird dein Zuhause oder Schul­gar­ten zur Natur­oase: 🪴 Pflanze Blu­men oder Kräuter, lass Eck­en für Insek­ten mal „unor­dentlich“, stelle Wass­er für Vögel bere­it, 🛠 baue ein Insek­ten­ho­tel oder eine Fut­ter­glocke … – aber wenn du hil­f­st, dann tue es richtig und ver­mei­de Fehler! Wir haben hier einige tolle Anleitun­gen mit den wichtig­sten Infos für dich:

2.1. Insek­ten-Nisthil­fen

2.2. Vogel­häuschen

2.3. Wild­blu­men­wiese

2.4. Fut­ter­glocke

2.5. Ohrwurmhaus

2.1. Insekten-Nisthilfen

Damit dein neues Insek­ten­ho­tel auch eine wirk­lich gute Nisthil­fe für Insek­ten wird, musst du einiges beacht­en. Lei­der gibt es viele Bauan­leitun­gen oder fer­tige Insek­ten­ho­tels zu kaufen, die zwar hüb­sch ausse­hen, aber für Wild­bi­enen und Co. völ­lig ungeeignet oder sog­ar gefährlich sind. Aber wenn du einige Grun­dregeln beacht­est, geeignete Mate­ri­alien ver­wen­d­est und häu­fige Fehler ver­mei­dest, dann wird es eine tolle Hil­fe und das Beobacht­en macht Spaß.

✅ Grundregeln für ein gutes Insektenhotel – 🐝 Was soll gefördert werden?

Das klas­sis­che „Insek­ten­ho­tel“ richtet sich vor allem an einzeln lebende Wild­bi­enen (zum Beispiel Mauer­bi­ene, Löcher­bi­ene). Andere Insek­ten wie Marienkäfer, Flor­fliegen oder Ohrwürmer nutzen eher spezielle Quartiere wie Laub­haufen oder Rinden. Also 👉 Fokus set­zen auf ein Wild­bi­enen-Hotel mit Zusatzbere­ichen – das ist am sin­nvoll­sten.

🧱 Geeignete Materialien & Bauweise – 🎯 Empfohlene Nistmaterialien:

  • Hartholzblöcke (unbe­han­delt) aus z.B. Eiche, Esche oder Buche zum Bohren von Nist­gän­gen:
    Ver­wende keine Hölz­er mit Ris­sen, keine Rinde und grund­sät­zlich keine Nadel­hölz­er (z.B. Fichte, Kiefer), weil diese leicht split­tern und ver­harzen kön­nen. Bohre Löch­er mit Durchmess­er 3 bis 9 mm, die min­destens 10 cm tief sind. Set­ze die Bohrun­gen jedoch seitlich am Baum­stamm, so wie es für Wild­bi­enen natür­lich wäre, wenn der Baum noch ste­hen würde – also nicht dort bohren, wo man die Baum­ringe zählen kann, son­dern quer zur Maserung!
  • Schilf- oder Bam­bus­rohre als Niströhrchen: Diese müssen sauber geschnit­ten sein und hin­ten ver­schlossen wer­den – Bam­bus schnei­dest du am besten direkt hin­ter den Bam­bus­knoten (Verdick­ung), sodass die Röhrchen dadurch automa­tisch hin­ten ver­schlossen und nur vorne offen sind. Säu­bere alle Röhrchen von Fransen und Split­tern mit ein­er kleinen Bürste und schleife die Öff­nun­gen nach, sodass keine Ver­let­zungs­ge­fahr für die Flügel der frisch geschlüpfte Bienchen beste­ht.
  • Lochziegel sind ent­ge­gen der all­ge­meinen Auf­fas­sung eher ungeeignet. Sie eignen sich höch­stens als Hal­terung für Bam­bus-Röhrchen oder müssten zumin­d­est auf der Rück­seite ver­schlossen wer­den.
  • Hasen­git­ter zum Schutz: Auf der Vorder­seite ange­bracht, hin­dert Hasendraht auf ein­fache Weise, dass Vögel oder Mäuse die eigentlichen Nist­ma­te­ri­alien ent­fer­nen.
  • Rah­men, Rück­wand und Dach: Das „Nisthäuschen“ sollte 40 bis 50 cm tief sein und benötigt neben einem Rah­men auch eine Rück­wand und ein Dach, damit es gegen zuviel Nässe durch Regen geschützt ist.
  • Stan­dort und Aus­rich­tung: Die Nisthil­fe sollte min­desten 1 Meter über dem Boden und zur Wärme­seit­en aus­gerichtet wer­den, also nach Süden. Die Brut der Bienen erhält so die benötigte Son­nen­wärme und Schim­mel­bil­dung wird ver­mieden.
  • Kon­ser­ven­dose als Nisthil­fe: Beson­ders ein­fach und schnell kann ein Nisthil­fe mit ein­er Kon­ser­ven­dose hergestellt wer­den. Ein­fach ein Bün­del vor­bere­it­eter Bam­bus­röhrchen hine­in­steck­en, in einem vor Regen geschützen Bere­ich aufhän­gen, fer­tig. Aber Achtung: Die Dose von schar­fen Kan­ten befreien und nur lock­er und luftig mit Röhrchen befüllen, da sie wasserun­durch­läs­sig ist und son­st die Gefahr von Schim­mel­bil­dung beste­ht.
  • Zapfen, Säge­späne, Holz­wolle und Rinden­stücke sind nut­zlose Mate­ri­alien für Wild­bi­enen und bieten höch­stens anderen Insek­ten oder Spin­nen­tieren Unter­schlupf.
  • Lehmgemisch für grabende Wild­bi­enen: Den Lehm mit Sand (unge­waschen) im Ver­hält­nis 3:2 (3 Teile Sand + 3 Teile Lehm) mit etwas Wass­er gut ver­mis­chen und andrück­en. Das Gemisch in ein Insek­ten­ho­tel als Lehmwand füllen oder als sta­bilen Haufen am Boden auf­schüt­ten. Als Unter­stützung für die Bienen, kannst Du mit einem kleinen Stock einige Löch­er in den Haufen stechen. Sobald der Haufen getrock­net ist, kön­nen die Bienen mit dem Graben ihrer Gänge anfan­gen.

🚫 Häufige Fehler

  • Bohrlöch­er zu kurz oder zu groß: 👉 keine Eiablage möglich oder die Brut stirbt ab. 
  • Fran­sige Bohrlöch­er oder Split­ter am Ein­gang: 👉 Ver­let­zungs­ge­fahr für Bienen.
  • Röhrchen auf bei­den Seit­en offen: 👉 Wind­durchzug, Feuchtigkeit und Schim­mel­ge­fahr.
  • Weich­es Holz oder Span­plat­ten: 👉 ver­harzen und split­tern leicht.
  • Falsch­er Stan­dort: 👉 schat­tige und feuchte Plätze sind anfäl­lig für Schim­mel­bil­dung.
  • Deko­ra­tion statt Funk­tion: 👉 viele gekaufte Mod­ell sehen nur hüb­sch aus, haben aber nur eine begren­zte bis gar keine Nist­funk­tion.

🐝 Was noch wichtig ist:

  • Die Umge­bung der Nisthil­fe: 👉 Wild­bi­enen wer­den höchst wahrschein­lich nur dann ein deine Nisthil­fe einziehen, wenn auch genü­gend Nahrung zu find­en ist. Ide­al wäre eine Blu­men­wiese mit heimis­chen Pflanzen in unmit­tell­bar­er Nähe.
  • Wartung und Pflege: 👉 Generell git: Wenig, aber richtig pfle­gen. Insek­ten bevorzu­gen ruhige, unbe­wegte Struk­turen, also: kein Umstellen, Reini­gen oder „Aufräu­men“ im Inneren! Beobachte dein Insek­ten­ho­tel von März bis Okto­ber – in dieser Zeit sind Wild­bi­enen aktiv. Der richtige Zeit­punkt für Pflege und Kon­trolle ist im Spätherb­st oder Win­ter, wenn keine Tiere mehr nis­ten (ab Novem­ber). Und das soll­test Du kon­tol­lieren: 
    – Holz-Nisthil­fen: Prüfen auf Risse, Schim­mel, lose Röhrchen
    – Halm- und Bam­bus-Röhrchen: Defek­te oder aus­ge­franste erset­zen
    – Lehm­bere­iche: Sind die Löch­er noch nutzbar? Falls brüchig, dann san­ft erneuern
    – Kon­struk­tion: Ist alles sta­bil und wet­ter­fest?
    – Wit­terungss­chutz: Dach dicht? Auf Fäuf­nis acht­en

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2.2. Vogelhäuschen

Ein Vogel­häuschen (oder Nistkas­ten) zu bauen ist eine tolle Möglichkeit, Vögeln beim Brüten oder zur Füt­terung zu helfen – aber nur, wenn es fachgerecht gebaut und richtig ange­bracht wird. Viele Mod­elle, beson­ders gekaufte oder deko­ra­tive, sind lei­der unbrauch­bar oder sog­ar gefährlich. Hier die wichtig­sten Punk­te:

🪺 Was ist wichtig beim Bau eines Vogelhäuschens?

✅ Artgerechtes Design
  • Unter­schiedliche Vögel brauchen unter­schiedliche Häuschen.
    → Für Meise­narten, Sper­linge, Kleiber usw. ist ein klas­sis­ch­er Nistkas­ten mit Ein­flu­gloch geeignet.
    → Für Rotkehlchen oder Haus­rotschwanz eignen sich Halb­höhlen, also offene Vorder­seit­en.

🔧 Maße und📍Standort
  • Ein­flu­gloch-Durchmess­er:
    → 26–28 mm für Blaumeisen, Sumpfmeisen
    → 32 mm für Kohlmeisen, Sper­linge
    → 35 mm für Kleiber, Star

  • Innen­maße: ca. 12–14 cm bre­it, 14–16 cm tief, 20–25 cm hoch
    Zu kleine oder zu große Kästen soll­ten ver­mieden wer­den, da Über­hitzung oder Unterküh­lung möglich ist.

  • Höhe des Ein­flu­glochs: ca. 17 cm über dem Boden des Nistkas­tens, damit Jungvögel nicht zu früh her­aus­fall­en und schützt vor Nesträu­bern (z.B. Marder, Kat­en, Elstern), die von außen hine­in­greifen kön­nten. Es ist also ein Sicher­heitsab­stand inner­halb des Kas­tens.

  • Anbringung in der Natur: Den Kas­ten 2 bis 3 Meter über dem Boden sta­bil an Baum, Zaun oder Gebäude befes­ti­gen. Diese Mon­tage­höhe schützt vor Boden­raubtieren. Das Ein­flu­gloch sollte Rich­tung Osten/Südosten (keine direkt Sonne im Som­mer) aus­gerichtet wer­den und frei ange­flo­gen wer­den kön­nen.

🪵 Materialien & Bauweise
  • Unbe­han­deltes, heimis­ches Holz (z. B. Lärche, Fichte, Eiche) – mind. 18 mm dick. Ungeeignet sind Span­plat­ten, Sper­rholz und lack­ierte oder lasierte Hölz­er. Nägel dür­fen im Innen­raum des Kas­ten nir­gend­wo über­ste­hen. Eine Sitzs­tange unter dem Ein­flu­gloch ist nicht erforder­lich (gibt es am Baum auch nicht), sie fördert nur poten­tielle Nesträu­ber.

  • Wasser­festes Dach mit Über­stand als Schutz vor zuviel Regen und Sonne. Dach oder Seit­en­teil zum Öff­nen berück­sichti­gen, damit das Häuschen gere­inigt wer­den kann. Die geschieht am besten im Spätherb­st –  alte Nester dann ent­fer­nen und aus­fe­gen, aber keine Reini­gungsmit­tel ver­wen­den. Zur Wartung und Pflege gehört dann eben­falls die Kon­trolle auf Feuchtigkeit, Schim­mel oder Par­a­siten. 

  • Belüf­tungslöch­er gegen Feuchtigkeit und zum Aus­gle­ich von Tem­per­aturschwankun­gen! Beim Brüten entste­ht Wärme und Feuchtigkeit – durch Vogelkot, Atem­luft und das Nest­ma­te­r­i­al. Ohne aus­re­ichende Luftzirku­la­tion kann sich Kon­denswass­er im Kas­tenin­neren bilden. Viele Bauan­leitun­gen oder fer­tige Bau­markt-Nistkästen verzicht­en auf Belüf­tung – die Folge: feucht­es Nest, Pilze, Mil­ben, Schim­mel. Dies ist also kein Luxus, son­dern ein sin­nvolles Detail, das die Über­leben­srate der Jungvögel verbessern kann. In einem gut belüfteten Kas­ten bleibt das Kli­ma kon­stan­ter, beson­ders bei starken Tem­per­atu­run­ter­schieden zwis­chen Tag und Nacht. 🛠 So machst du es richtig: 2 bis 4 kleine Löch­er (ca. 4–6 mm Durchmess­er) seitlich oder unter dem Dach abgeschrägt bohren (Bohrloch außen tiefer als innen), sodass kein Regen­wass­er von außen rein­laufen kann. Um Zugluft zu ver­mei­den, soll­ten die Löch­er nicht gegenüber­liegend platziert wer­den und ober­halb der Nist­zone: 💡 Merk­satz: „Luft darf rein – aber nicht auf die Küken pusten!“ 😊

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2.3. Wildblumenwiese

Eine Wild­blu­men­wiese ist mehr als nur eine bunte Fläche: Sie bietet Fut­ter, Schutz und Leben­sraum für Bienen, Schmetter­linge, Käfer und viele andere Tiere – und sie ist wun­der­schön anzuse­hen! 🐝🦋🐞 Mit ein­er Mis­chung aus heimis­chen, mehrjähri­gen Blu­men und Kräutern kannst du ganz ein­fach helfen, die Arten­vielfalt zu fördern – sog­ar auf kleinen Flächen.

Das brauchst du:

  • Saatgut – am besten eine heimis­che Blüh­mis­chung (z. B. gespon­sert vom Kreis Reck­ling­hausen)
  • Fläche – im Garten, auf dem Schul­hof oder im Blu­men­topf (ab ca. 1 m²)
  • Garten­werkzeug – Harke, Rechen, ggf. Spat­en
  • Sand oder Säge­mehl – zum Mis­chen mit Saatgut (hil­ft beim gle­ich­mäßi­gen Verteilen)
  • Etikett / Schild – damit alle wis­sen, dass hier etwas wächst!

So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Den richti­gen Ort find­en: 🌞 Son­nig, offen, möglichst windgeschützt. Keine zu nährstof­fre­ichen Böden.
  2. Fläche vor­bere­it­en: Ent­ferne Gras, Wurzeln, Moos und lockere den Boden gut auf. Kein Dünger!
  3. Saatgut mis­chen: Ver­mis­che das Saatgut mit etwas Sand – das hil­ft beim gle­ich­mäßi­gen Ausstreuen.
  4. Aussäen: Streue die Mis­chung lock­er aus – per Hand oder Streuhil­fe.
    Nicht zu dicht! Lieber nach­säen, wenn nötig.
  5. Andrück­en, nicht ein­graben: Drücke das Saatgut mit ein­er Holz­plat­te oder Walze leicht an – das reicht. Nicht einar­beit­en!
  6. Ang­ießen: Nach dem Säen vor­sichtig wässern – mit feinem Gießs­trahl, damit nichts weggeschwemmt wird.
  7. Abwarten und beobacht­en! Die Keimung kann 2–4 Wochen dauern. Gieße in Trocken­zeit­en regelmäßig. Wichtig: Im ersten Jahr wenig mähen – und erst nach der Blüte (z. B. im Sep­tem­ber).

Wissenswertes für Erwachsene:

  • Geduld ist gefragt: Eine gute Wild­wiese braucht oft 2 Jahre, bis sie sich richtig entwick­elt.
  • Heimis­che Arten sind entschei­dend: Viele Insek­ten nutzen nur ganz bes­timmte Pflanzen.
  • Ein­ma­lige Aus­saat reicht: Bei richtiger Pflege sät sich die Fläche selb­st wieder aus.
  • Pflege-Tipp: Im zweit­en Jahr 1–2 Schnitte (z. B. Juni und Sep­tem­ber), Schnittgut abräu­men.

Tipps für Schulen & Kitas:

  • Fläche mit einem Schild kennze­ich­nen: „Hier summt die Zukun­ft!“
  • Schüler*innen in Pflege, Beobach­tung und Doku­men­ta­tion ein­binden
  • Verbindung mit Kun­st- oder Sachkun­de­pro­jek­ten möglich (z. B. Insek­ten­porträts, Wet­tertage­buch)

👉 Aktion „kostenfreies Saatgut“ im Kreis Recklinghausen:

  • Egal, ob Pri­vat­per­so­n­en, Schulen, Kitas, Vere­ine oder Ver­bände: Alle, die ihren Wohn­sitz im Kreis Reck­ling­hausen haben und eine Blu­men­wiese anle­gen möcht­en, kön­nen kosten­freies Saatgut direkt in ihrer Stadt bekom­men. Erst ab 80 qm Fläche muss dies offiziell beantragt wer­den. Kleinere Men­gen kön­nen ein­fach abge­holt wer­den, aber es ist den­noch bess­er, vorher anzu­rufen, ob ger­ade genü­gend Saatgut in der jew­eili­gen Stadt vor­rätig ist. Alle Infor­ma­tio­nen zu den ver­füg­baren Saatgut­mis­chun­gen find­est du auf www.kreis-re.de/saatgut.
  • Für Schul­pro­jek­te wird euch sog­ar eine „Bio­di­ver­sitäts­man­agerin“ vom Kreis Reck­ling­hausen mit Rat und Tag unter­stützen – damit die neue Blu­men­wiese garantiert ein toller Erfolg wird! Schreibt ein­fach eine E‑Mail an biodiversitaet@kreis-re.de
  • Eine Anleitung zur Anlage und Pflege arten­re­ich­er Blüh­flächen gibt es dort eben­falls.

2.4. Futterglocke

Die Fut­ter­glocke ist ein echter Klas­sik­er für den Win­ter und ide­al für Kinder­pro­jek­te, weil sie leicht herzustellen ist, ein sicht­bares Ergeb­nis bringt, wenn Vögel sie anfliegen.

Was ist eine Futterglocke?

Sie ist ein umge­drehter Bech­er, gefüllt mit Fett und Körn­ern, aus dem sich Vögel im Win­ter bedi­enen kön­nen. Sie eignet sich super für Meisen, Sper­linge oder Rotkehlchen – vor allem dann, wenn Schnee liegt oder das natür­liche Fut­ter knapp wird.

Bau-Materialien für eine Glocke:

Ein sauber­er Bech­er oder Ton­topf, 1 sta­bil­er Zweig oder Holzstab, der den Vögeln als Sitzhil­fe dient, 1 Stück Schnur oder Kordel. Als Fut­ter-Inhalt: 1 Stück Pflanzen- oder Kokos­fett und einen fer­ti­gen Vogel­fut­ter-Win­ter-Mix (Son­nen­blu­menkerne, Hafer­flock­en, Han­f­saat, Nüsse (unge­salzen, gehackt), …

🔨 So geht’s:

  1. Fett schmelzen: Das Fett vor­sichtig im Topf oder in der Mikrow­elle schmelzen (nicht kochen!).

  2. Fut­ter ein­rühren: Körn­er unter­rühren, bis die Masse gut durch­mis­cht ist (nicht zu flüs­sig).

  3. Blu­men­topf oder Bech­er vor­bere­it­en: Loch ver­wen­den bzw. in den Boden bohren oder stechen, um die Schnur durchzuziehen und zu ver­knoten (zum Aufhän­gen).
    Zweig als Sitzhil­fe quer durch­steck­en oder später ein­klem­men.

  4. Füllen: Die warme Fett-Fut­ter-Mis­chung in den Blu­men­topf oder Bech­er füllen und aushärten lassen – am besten im Kühlschrank.

  5. Aufhän­gen: Umge­dreht an einem geschützten, aber gut ein­se­hbaren Ort aufhän­gen (z. B. Baum, Balkon, Schup­pen). Der Zweig als Sitzs­tange sollte unten frei bleiben.

  6. ❌ Keine gewürzten, gesalzenen oder geback­e­nen Reste ver­wen­den

  7. ❌ Keine But­ter oder Mar­garine – sie verder­ben zu schnell. ✅ Kokos­fett oder Pflanzen­fett sind ide­al

  8. ✅ Bei Frost­wet­ter draußen aufhän­gen – nicht bei Tauwet­ter oder Regen (dann wird’s schnell ranzig)

Bauan­leitung zum Down­load uns Aus­druck­en (vom NABU Reck­ling­hausen)

2.5. Ohrwurmhaus

Ohrwürmer haben zwar einen schlecht­en Ruf, aber zu Unrecht: Sie krabbeln NICHT ins Ohr, son­dern sind nach­tak­tive Helfer und leben tagsüber ver­steckt. Sie spie­len eine wichtige Rolle im natür­lichen Gle­ichgewicht von Gärten und Ökosys­te­men. Ohrwürmer sind keine Pflanzen­fressern, son­dern wichtige Nüt­zlinge! 🌱 Wenn du ihnen einen Unter­schlupf bietest, helfen sie dir dabei, deine Pflanzen gesund zu hal­ten – ganz ohne Chemie.

Du kannst Ohrwürmern helfen, indem du einen Ton­topf mit Holz­wolle füllst, aufhängst oder in Sträuch­ern platzierst. Das nen­nt man ein „Ohrwurmtöpfchen“ – beson­ders prak­tisch im Obst- oder Gemüsegarten.

Warum Ohrwürmer helfen?

  • Sie sind natür­liche Schädlings­bekämpfer: 👉 Ohrwürmer fressen gerne Blat­tläuse, Spin­n­mil­ben und kleine Rau­pen – also genau die Insek­ten, die vie­len Pflanzen schaden – beson­ders gerne in Obst­bäu­men oder zwis­chen Beeten.
  • Sie sind Teil der Nahrungs­kette: 👉 Viele Vögel, Igel und andere Tiere fressen Ohrwürmer. Wenn sie fehlen, fehlt auch eine wichtige Nachrungsquelle für andere Arten.
  • Sie brauchen Rück­zug­sorte: 👉 Ohrwürmer verkriechen sich tagsüber in dun­kle, feuchte Spal­ten – z.B. Rinden­stück­en, Laub­haufen, hohle Stän­gel oder – Ohrwurmtöpfe. Aufgeräumte Gärten oder Balkone nehmen ihnen diese Ver­stecke.

Was du brauchst 

  • 1 klein­er Ton­topf 👉 10–12 cm Durchmess­er
  • 1 Stück Kordel oder Draht 👉 zum Aufhän­gen
  • Holz­wolle, Stroh oder Heu (als Fül­lung)
  • Option­al: 1 kleines Netz oder Stück Draht­git­ter 👉 damit das Füll­ma­te­r­i­al nicht her­aus­fällt

So baust du dein Ohrwurmhaus

  1. Ton­topf vor­bere­it­en: 👉 Schnei­de ein ca. 50–60 cm langes Stück Kordel ab. Fädle es durch das Loch im Topf­bo­den, ver­knote es gut – das ist später die Aufhän­gung.
  2. Füllen & Sich­ern: 👉 Stopfe den Ton­topf lock­er mit Holz­wolle oder Heu. Es darf „fluffig“ bleiben, aber nicht her­aus­fall­en. Befes­tige dazu ein Stück feines Draht­git­ter oder ein Netz über der Öff­nung, damit nichts her­aus­rieselt.
  3. Aufhän­gen oder Ein­bauen: 👉 Hänge das Ohrwurmhaus kopfüber in einen Strauch, oder an einen Baum.

Der beste Standort

  • Halb­schat­tig bis schat­tig
  • In der Nähe von Blat­t­laus-Pflanzen oder Obst­bäu­men
  • Ruhig, nicht zu trock­en
  • In Grup­pen beson­ders effek­tiv!
  • Aufhän­gen am besten im Früh­jahr, wenn die ersten Blat­tläuse auf­tauchen
  • Im Herb­st kannst due die Töpfe leeren und mit frischem Mate­r­i­al bestück­en

3. Projektideen für Schule & Kita

Gemeinsam für kleine Tiere – mit Kopf, Herz und Hand

Ihr wollt im Unter­richt, in der AG oder im Kita-All­t­ag aktiv wer­den? Hier find­et ihr ein­fache, wirk­same Pro­jek­tideen, die Kindern zeigen, wie wichtig Vögel und Insek­ten sind – und was man gemein­sam tun kann.

🛠 Insektenhotel bauen

Ein handw­erk­lich­es Pro­jekt, das sich über mehrere Tage erstreck­en kann.

  • Kom­bi­na­tion aus Werken, Sachkunde und Naturbeobach­tung
  • Mate­ri­alien: Hartholz, Bam­bus, Ton, Dosen – am besten upcyceln!
  • 👉 Zur Bauan­leitung mit Anleitung und Tipps: ↑↑ Insek­ten-Nisthil­fen ↑↑

🌸 Blühfläche oder Blühkästen anlegen

Ob im Schul­gar­ten, Kita-Vor­garten oder im Blu­men­topf – eine kleine Blu­men­fläche zeigt große Wirkung.

🐝 Teilnahme am Pflanzwettbewerb „Deutschland summt!“

Unter dem Mot­to „Wir tun was für Bienen“ find­et alljährlich der bun­desweite Pflanzwet­tbe­werb „Deutsch­lande summt!“ statt.

  • Für Gärten, Schulen, Kitas, Fir­men, Balkone, …
  • Preise im Gesamtwert von über 10.000 € zu gewin­nen (Wet­tbe­werb 2025)
  • Kosten­freie Kräuter­pakete Aktion „Kräuterkids“ für Kita‑, Schul‑, und Jugend­grup­pen
  • 👉 Mehr Infor­ma­tio­nen und alle rel­e­van­ten Links: Deutsch­land summt!-Pflanzwettbewerb

🐦 Futterglocken-Werkstatt

Ide­al für Herb­st oder Win­ter. Kinder basteln eigene Fut­ter­sta­tio­nen für Vögel.

  • Beson­ders schön: Danach gemein­sam beobacht­en, doku­men­tieren und disku­tieren
  • 👉 Anleitung und Mate­ri­al­liste: ↑↑ Fut­ter­glocke ↑↑

🔍 Tierbeobachtung mit Tagebuch

Kinder ent­deck­en, zählen, beschreiben: „Was krabbelt da?“ oder „Wer kommt zu Besuch am Vogel­haus?“

🧩 Natur-Ausstellung in der Schule

Lasst andere an eurem Pro­jekt teil­haben!

  • Mit Plakat­en, Zeich­nun­gen, Beobach­tungs­bö­gen, Fotos
  • Tipp: Macht eine kleine Präsen­ta­tion zum Tag der offe­nen Tür oder Schulfest
  • 📎 Alle Pro­jek­tideen kön­nt ihr mit ein­fachen Mit­teln umset­zen – und auf Wun­sch mit Mate­ri­alien oder Down­loads von dieser Seite kom­binieren.
  • 📩 Ihr habt selb­st eine Pro­jek­tidee? Dann schreibt uns gern: schule@blattwerk-media.de

Bauan­leitung zum Down­load uns Aus­druck­en (vom NABU Reck­ling­hausen)

4. Vögel & Insekten entdecken & dazulernen

Wenn du genau hinsiehst, wirst du staunen, wer alles um dich herum lebt!

Nicht alle Tiere in der Stadt zeigen sich sofort. Manche krabbeln am Boden, andere sur­ren durch die Luft, wieder andere ver­steck­en sich unter Blät­tern oder sin­gen früh am Mor­gen. Wenn du dir Zeit nimmst und genau hin­siehst oder hin­hörst, kannst du sie ent­deck­en – und dabei eine Menge ler­nen!

Beobachten, Hören und Suchen!

Setz dich ruhig in den Garten, an ein Fen­ster oder auf eine Park­bank. Wer fliegt vor­bei? Wer hüpft durchs Gebüsch? Oder heb vor­sichtig einen Stein an, schau unter eine Blume oder in die Rinde eines Baumes – aber setz alles wieder zurück!

4.1. Vögel kennenlernen

  • Hör genau hin: Viele Vögel ver­rat­en sich durch ihren Gesang. Beson­ders mor­gens und abends lohnt sich das Lauschen. Wer singt wie? Kannst du Unter­schiede Hören?
  • Schau dich um: Vögel sitzen nicht nur auf Bäu­men – viele hüpfen am Boden, sitzen auf Zäunen oder fliegen über Däch­er. Welche Vögel kannst du anhand der Far­ben, Größe oder am Gesang erken­nen?
Einige der häufigsten Gartenvögel – so kannst du sie erkennen:

Insekten entdecken und verstehen

  • Beobacht­en: Setz dich ruhig in den Garten, an ein Fen­ster oder auf eine Park­bank. Wer fliegt vor­bei? Wer hüpft durchs Gebüsch?
  • Hör genau hin: Viele Vögel ver­rat­en sich durch ihren Gesang. Beson­ders mor­gens und abends lohnt sich das Lauschen. Wer singt wie? Kannst du Unter­schiede Hören? Auch das Sum­men von Insek­ten klingt je nach Art ver­schieden.
  • Schau dich um: Heb vor­sichtig einen Stein an, schau unter eine Blume oder in die Rinde eines Baumes – aber setz alles wieder zurück!

5. Raus in die Natur – Ausflüge im Vest

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Kleine Tiere – große Wirkung

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