Vögel & Insekten in der Stadt – so hilfst du mit!
Eine Aktion für Kinder, Familien & Schulen im Vest Recklinghausen
Schön, dass du hier bist! Diese Seite ergänzt den Schuljahresplaner der Sparkasse Vest Recklinghausen. Aber auch ohne das Heft bist du hier genau richtig, denn du findest tolle Ideen, spannende Infos und praktische Tipps rund um Vögel & Insekten in deiner Stadt. Egal ob du Schulkind, Mama oder Papa, Lehrerin oder Lehrer bist – und egal ob zuhause auf dem Balkon, im Garten oder in der Schule: Überall gibt es Möglichkeiten, Vögeln und Insekten zu helfen. Sie sind klein, aber sie leisten Großes für unsere Natur!
Auf dieser Seite findest du konkrete Ideen, was du selbst zuhause und in der Schule tun kannst mit …
🛠 Anleitungen zum richtigen Selberbauen
🧠 Spannendes Wissen über Vögel und Insekten
🌼 Unterstützung mit Saatgut vom Kreis Recklinghausen
🌳 Passende Ausflugstipps in deiner Umgebung
🔗 Sinnvolle Links zu guten Seiten zum Weitermachen
1. Warum Vögel & Insekten unsere Hilfe brauchen
In der Stadt leben viele Tiere – aber es wird für sie immer schwieriger. Denn dort, wo früher Blumen wuchsen, Bäume oder Hecken standen, gibt es heute oft nur noch Beton, Steine und Rasen ohne Blüten.
Was Vögel & Insekten zu schaffen macht:
Weniger Lebensraum:
Immer mehr Flächen werden versiegelt oder zu kurz gemäht – das lässt kaum Platz zum Verstecken, Nisten oder Fressen.
🔎 In NRW sind bereits über 45 % der Landesfläche dauerhaft versiegelt oder stark verändert.Kaum Futterpflanzen:
Viele moderne Gärten sind zu ordentlich – mit Kies, Steinen oder Zierpflanzen ohne Nektar.
🌼 Wildblumen wie Kornblume oder Ringelblume sind für viele Insekten überlebenswichtig – doch sie verschwinden aus Gärten.Licht & Lärm:
Straßenverkehr und ‑laternen stören die natürlichen Rhythmen von Tieren.
🌙 Insekten fliegen nachts immer häufiger ins Licht und sterben, weil sie sich nicht orientieren können.Weniger Wasserstellen:
In heißen Sommern fehlt vielen Tieren einfach Wasser – besonders in der Stadt.
💧 Tränken auf dem Balkon oder im Hof können Leben retten.Pestizide & Gifte:
Spritzmittel in Gärten oder Parks schädigen Insekten direkt – und indirekt auch die Vögel, die sie fressen.
☠️ Einige Wirkstoffe bleiben lange in der Natur und wirken über Generationen hinweg.Kaum Nistmöglichkeiten:
Moderne, glatte Gebäude ohne Ritzen oder Hohlräume bieten kaum noch Nistplätze.
🪺 Spatzen, Meisen und Mauersegler finden immer seltener ein Zuhause in der Stadt.
Was das bedeutet:
In NRW ist der Bestand an Insekten seit den 80er Jahren um bis zu 75 % zurückgegangen. Der Haussperling (Spatz) beispielsweise steht inzwischen auf der Vorwarnliste. Und von den rund 560 🐝 Wildbienenarten in Deutschland sind über die Hälfte gefährdet oder bereits ausgestorben …
Deshalb gilt:
Jede 🌸Blume, jede 💧Wasserstelle, jedes 🌿Versteck hilft – und du kannst einen Unterschied machen, indem du genau dort hilfst, wo du wohnst, lernst oder spielst. Mach mit und werde ein kleiner Teil einer großen Lösung – mit Blüten, Wasser, Nistplätzen und Aufmerksamkeit.
2. Anleitungen & Ideen von Balkon bis Schulgarten
Ob Fensterbank, Balkon, Terrasse oder Schulgarten – schon kleine Orte können Insekten und Vögeln helfen.
So wird dein Zuhause oder Schulgarten zur Naturoase: 🪴 Pflanze Blumen oder Kräuter, lass Ecken für Insekten mal „unordentlich“, stelle Wasser für Vögel bereit, 🛠 baue ein Insektenhotel oder eine Futterglocke …
Wir haben hier einige tolle Anleitungen mit den wichtigsten Infos für dich, damit du Fehler vermeidest und alles richtig machst:
2.1. Insekten-Nisthilfen
Damit dein neues Insektenhotel auch eine wirklich gute Nisthilfe für Insekten wird, musst du einiges beachten. Leider gibt es viele Bauanleitungen oder fertige Insektenhotels zu kaufen, die zwar hübsch aussehen, aber für Wildbienen und Co. völlig ungeeignet oder sogar gefährlich sind. Aber wenn du einige Grundregeln beachtest, geeignete Materialien verwendest und häufige Fehler vermeidest, dann wird es eine tolle Hilfe für die Insekten und das Beobachten macht Spaß.
✅ Grundregeln für ein gutes Insektenhotel – 🐝 Was soll gefördert werden?
Das klassische „Insektenhotel“ richtet sich vor allem an einzeln lebende Wildbienen (zum Beispiel Mauerbiene, Löcherbiene). Andere Insekten wie Marienkäfer, Florfliegen oder Ohrwürmer nutzen eher spezielle Quartiere wie Laubhaufen oder Rinden. Also 👉 Fokus setzen auf ein Wildbienen-Hotel mit Zusatzbereichen – das ist am sinnvollsten.
🧱 Geeignete Materialien & Bauweise – 🎯 empfohlene Nistmaterialien:
- Hartholzblöcke (unbehandelt) aus z.B. Eiche, Esche oder Buche zum Bohren von Nistgängen:
Verwende keine Hölzer mit Rissen, keine Rinde und grundsätzlich keine Nadelhölzer (z.B. Fichte, Kiefer), weil diese leicht splittern und verharzen können. Bohre Löcher mit einem Durchmesser 3 bis 9 mm, die mindestens 10 cm tief sind. Setze die Bohrungen jedoch seitlich am Baumstamm, so wie es für Wildbienen natürlich wäre, wenn der Baum noch stehen würde – also nicht dort bohren, wo man die Baumringe zählen kann, sondern quer zur Maserung! - Schilf- oder Bambusrohre als Niströhrchen: Diese müssen sauber geschnitten sein und hinten verschlossen werden – Bambus schneidest du am besten direkt hinter den Bambusknoten (Verdickung), sodass die Röhrchen dadurch automatisch hinten verschlossen und nur vorne offen sind. Säubere alle Röhrchen von Fransen und Splittern mit einer kleinen Bürste und schleife die Öffnungen nach, sodass keine Verletzungsgefahr für die Flügel der frisch geschlüpfte Bienchen besteht.
- Lochziegel sind entgegen der allgemeinen Auffassung eher ungeeignet. Sie eignen sich höchstens als Halterung für Bambus-Röhrchen oder müssen zumindest auf der Rückseite verschlossen werden.
- Hasengitter zum Schutz: Auf der Vorderseite angebracht, verhindert Hasendraht auf einfache Weise, dass Vögel oder Mäuse die eigentlichen Nistmaterialien entfernen.
- Rahmen, Rückwand und Dach: Das „Nisthäuschen“ sollte 40 bis 50 cm tief sein und benötigt neben einem Rahmen auch eine Rückwand und ein Dach, damit es gegen zuviel Nässe durch Regen geschützt ist.
- Standort und Ausrichtung: Die Nisthilfe sollte mindesten 1 Meter über dem Boden und zur Wärmeseiten ausgerichtet werden, also nach Süden. Die Brut der Bienen erhält so die benötigte Sonnenwärme und Schimmelbildung wird vermieden.
- Konservendose als Nisthilfe: Besonders einfach und schnell kann ein Nisthilfe mit einer Konservendose hergestellt werden. Einfach ein Bündel vorbereiteter Bambusröhrchen hineinstecken, in einem vor Regen geschützen Bereich aufhängen, fertig. Aber Achtung: Die Dose von scharfen Kanten befreien und nur locker und luftig mit Röhrchen befüllen, da sie wasserundurchlässig ist und sonst die Gefahr von Schimmelbildung besteht.
- Zapfen, Sägespäne, Holzwolle und Rindenstücke sind nutzlose Materialien für Wildbienen und bieten höchstens anderen Insekten oder Spinnentieren Unterschlupf.
- Lehmgemisch für grabende Wildbienen: Den Lehm mit ungewaschenem Sand im Verhältnis 2:3 (2 Lehm + 3 Teile Sand) mit etwas Wasser gut vermischen und andrücken. Das Gemisch in ein Insektenhotel als Lehmwand füllen oder als stabilen Haufen am Boden aufschütten. Als Unterstützung für die Bienen, kannst du mit einem kleinen Stock einige Löcher in den Haufen stechen. Sobald der Haufen getrocknet ist, können die Bienen mit dem Graben ihrer Gänge anfangen.
🚫 Häufige Fehler
- Bohrlöcher zu kurz oder zu groß: 👉 Keine Eiablage möglich oder die Brut stirbt ab.
- Fransige Bohrlöcher oder Splitter am Eingang: 👉 Verletzungsgefahr für Bienen.
- Röhrchen auf beiden Seiten offen: 👉 Winddurchzug, Feuchtigkeit und Schimmelgefahr.
- Weiches Holz oder Spanplatten: 👉 verharzen und splittern leicht.
- Falscher Standort: 👉 Schattige und feuchte Plätze sind anfällig für Schimmelbildung.
- Dekoration statt Funktion: 👉 Viele gekaufte Modell sehen nur hübsch aus, haben aber nur eine begrenzte bis gar keine Nistfunktion.
🐝 Was noch wichtig ist:
- Die Umgebung der Nisthilfe: 👉 Wildbienen werden höchst wahrscheinlich nur dann in deine Nisthilfe einziehen, wenn auch genügend Nahrung zu finden ist. Ideal wäre eine Blumenwiese mit heimischen Pflanzen in unmittellbarer Nähe.
- Wartung und Pflege: 👉 Generell git: Wenig, aber richtig pflegen. Insekten bevorzugen ruhige, unbewegte Strukturen, also: kein Umstellen, Reinigen oder „Aufräumen“ im Inneren! Beobachte dein Insektenhotel von März bis Oktober – in dieser Zeit sind Wildbienen aktiv. Der richtige Zeitpunkt für Pflege und Kontrolle ist im Spätherbst oder Winter, wenn keine Tiere mehr nisten (ab November). Und das solltest Du kontollieren:
👉 Holz-Nisthilfen: Prüfen auf Risse, Schimmel, lose Röhrchen.
👉 Halm- und Bambus-Röhrchen: Defekte oder ausgefranste ersetzen.
👉 Lehmbereiche: Sind die Löcher noch nutzbar? Falls brüchig, dann sanft erneuern.
👉 Konstruktion: Ist alles stabil und wetterfest?
👉 Witterungsschutz: Dach dicht? Auf Fäufnis achten.
2.2. Vogelhäuschen
Ein Vogelhäuschen (oder Nistkasten) zu bauen ist eine tolle Möglichkeit, Vögeln beim Brüten oder zur Fütterung zu helfen – aber nur, wenn es fachgerecht gebaut und richtig angebracht wird. Viele Modelle, besonders gekaufte oder dekorative, sind leider unbrauchbar oder sogar gefährlich. Hier die wichtigsten Punkte:
🪺 Was ist wichtig beim Bau eines Vogelhäuschens?
✅ Artgerechtes Design
- Unterschiedliche Vögel brauchen unterschiedliche Häuschen.
→ Für Meisenarten, Sperlinge, Kleiber usw. ist ein klassischer Nistkasten mit Einflugloch geeignet.
→ Für Rotkehlchen oder Hausrotschwanz eignen sich Halbhöhlen, also offene Vorderseiten.
🔧 Maße und📍Standort
Einflugloch-Durchmesser:
→ 26–28 mm für Blaumeisen, Sumpfmeisen
→ 32 mm für Kohlmeisen, Sperlinge
→ 35 mm für Kleiber, StarInnenmaße: ca. 12–14 cm breit, 14–16 cm tief, 20–25 cm hoch
Zu kleine oder zu große Kästen sollten vermieden werden, da Überhitzung oder Unterkühlung möglich ist.Höhe des Einfluglochs: ca. 17 cm über dem Boden des Nistkastens, damit Jungvögel nicht zu früh herausfallen und vor Nesträubern (z.B. Marder, Katen, Elstern) geschützt sind, die von außen hineingreifen könnten.
Anbringung in der Natur: Den Kasten 2 bis 3 Meter über dem Boden stabil an Baum, Zaun oder Gebäude befestigen. Diese Montagehöhe schützt vor Bodenraubtieren. Das Einflugloch sollte Richtung Osten/Südosten (keine direkt Sonne im Sommer) ausgerichtet werden und frei angeflogen werden können.
🪵 Materialien & Bauweise
Unbehandeltes, heimisches Holz (z. B. Lärche, Fichte, Eiche) – mind. 18 mm dick. Ungeeignet sind Spanplatten, Sperrholz und lackierte oder lasierte Hölzer. Nägel dürfen im Innenraum des Kasten nirgendwo überstehen. Eine Sitzstange unter dem Einflugloch ist nicht erforderlich (gibt es am Baum auch nicht), sie fördert nur potentielle Nesträuber.
Wasserfestes Dach mit Überstand als Schutz vor zuviel Regen und Sonne. Dach oder Seitenteil zum Öffnen berücksichtigen, damit das Häuschen gereinigt werden kann. Dies sollte einmal im Jahr geschehen und am besten im Spätsommer/Herbst nach Ende der Brutzeit – alte Nester dann entfernen und ausfegen, aber keine Reinigungsmittel verwenden. Zur Wartung und Pflege gehört dann ebenfalls die Kontrolle auf Feuchtigkeit, Schimmel oder Parasiten.
Belüftungslöcher gegen Feuchtigkeit und zum Ausgleich von Temperaturschwankungen! Beim Brüten entsteht Wärme und Feuchtigkeit – durch Vogelkot, Atemluft und das Nestmaterial. Ohne ausreichende Luftzirkulation kann sich Kondenswasser im Kasteninneren bilden. Viele Bauanleitungen oder fertige Baumarkt-Nistkästen verzichten auf Belüftung – die Folge: feuchtes Nest, Pilze, Milben, Schimmel. Dies ist also kein Luxus, sondern ein sinnvolles Detail, das die Überlebensrate der Jungvögel verbessern kann. In einem gut belüfteten Kasten bleibt das Klima konstanter, besonders bei starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. 🛠 So machst du es richtig: 2 bis 4 kleine Löcher (ca. 4–6 mm Durchmesser) seitlich oder unter dem Dach abgeschrägt bohren (Bohrloch außen niedriger als innen), sodass kein Regenwasser von außen reinlaufen kann. Um Zugluft zu vermeiden, sollten die Löcher nicht gegenüberliegend platziert werden, am besten oberhalb der Nistzone. 💡 Merksatz: „Luft darf rein – aber nicht auf die Küken pusten!“ 😊
2.3. Wildblumenwiese
Eine Wildblumenwiese ist mehr als nur eine bunte Fläche: Sie bietet Futter, Schutz und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Käfer und viele andere Tiere – und sie ist wunderschön anzusehen! 🐝🦋🐞 Mit einer Mischung aus heimischen, mehrjährigen Blumen und Kräutern kannst du ganz einfach helfen, die Artenvielfalt zu fördern – sogar auf kleinen Flächen.
Das brauchst du:
- Saatgut – am besten eine heimische Blühmischung (z. B. gesponsert vom Kreis Recklinghausen).
- Fläche – im Garten, auf dem Schulhof oder im Blumentopf.
- Gartenwerkzeug – Harke, Rechen, ggf. Spaten.
- Sand oder Sägemehl – zum Mischen mit Saatgut (hilft beim gleichmäßigen Verteilen).
- Etikett / Schild – damit alle wissen, dass hier etwas wächst!
So geht’s Schritt für Schritt:
- Den richtigen Ort finden: 🌞 Sonnig, offen, möglichst windgeschützt. Keine zu nährstoffreichen Böden.
- Fläche vorbereiten: Entferne Gras, Wurzeln, Moos und lockere den Boden gut auf. Kein Dünger!
- Saatgut mischen: Vermische das Saatgut mit etwas Sand – das hilft beim gleichmäßigen Ausstreuen.
- Aussäen: Streue die Mischung locker aus – per Hand oder Streuhilfe.
Nicht zu dicht! Lieber nachsäen, wenn nötig. - Andrücken, nicht eingraben: Drücke das Saatgut mit einer Holzplatte oder Walze leicht an – das reicht. Nicht einarbeiten!
- Angießen: Nach dem Säen vorsichtig wässern – mit feinem Gießstrahl, damit nichts weggeschwemmt wird.
- Abwarten und beobachten! Die Keimung kann 2–4 Wochen dauern. Gieße in Trockenzeiten regelmäßig. Wichtig: Im ersten Jahr wenig mähen – und erst nach der Blüte (z. B. im September).
Wissenswertes für Erwachsene:
- Geduld ist gefragt: Eine gute Wildwiese braucht oft 2 Jahre, bis sie sich richtig entwickelt.
- Heimische Arten sind entscheidend: Viele Insekten nutzen nur ganz bestimmte Pflanzen.
- Einmalige Aussaat reicht: Bei richtiger Pflege sät sich die Fläche selbst wieder aus.
- Pflege-Tipp: Im zweiten Jahr 1–2 Schnitte (z. B. Juni und September), Schnittgut abräumen.
Tipps für Schulen & Kitas:
- Fläche mit einem Schild kennzeichnen: „Hier summt die Zukunft!“.
- Schüler*innen in Pflege, Beobachtung und Dokumentation einbinden.
- Verbindung mit Kunst- oder Sachkundeprojekten möglich (z. B. Insektenporträts, Wettertagebuch).
👉 Aktion „kostenfreies Saatgut“ im Kreis Recklinghausen:
- Egal, ob Privatpersonen, Schulen, Kitas, Vereine oder Verbände: Alle, die ihren Wohnsitz im Kreis Recklinghausen haben und eine Blumenwiese anlegen möchten, können kostenfreies Saatgut direkt in ihrer Stadt bekommen. Erst ab 80 qm Fläche muss dies offiziell beantragt werden. Kleinere Mengen können einfach abgeholt werden, aber es ist dennoch besser, vorher anzurufen, ob gerade genügend Saatgut in der jeweiligen Stadt vorrätig ist. Alle Informationen zu den verfügbaren Saatgutmischungen findest du auf www.kreis-re.de/saatgut.
- Für Schulprojekte wird euch sogar eine „Biodiversitätsmanagerin“ aus dem Kreis Recklinghausen mit Rat und Tag unterstützen – damit die neue Blumenwiese garantiert ein toller Erfolg wird! Schreibt einfach eine E‑Mail an biodiversitaet@kreis-re.de.
- Eine Anleitung zur Anlage und Pflege artenreicher Blühflächen gibt es dort ebenfalls.
Ansprüche von Insekten und Vögeln an Futterpflanzen – und warum das wichtig ist:
1. Keine gefüllten Blumen
- Gefüllte Blüten (z.B. viele Zuchtrosen, Dahlien oder Chrysanthemen) haben oft keinen oder schwer zugänglichen Nektar und Pollen.
- Empfehlung: 👉 ungefüllte, offene Blüten bevorzugen, z.B. Wildrosen, Sonnenhut, Margeriten.
2. Einheimische Pflanzen bevorzugen
- Viele heimische Insekten und Vögel sind über Jahrtausende an die Blütezeit, den Nektargehalt und die Fruchtreife unserer heimischen Pflanzen angepasst.
- Empfehlung: 👉 heimische Arten bevorzugen – hier einige Beispiele:
- Frühblüher: Krokus, Schneeglöckchen
- Sommerblüher: Wilde Möhre, Natternkopf
- Spätblüher: Fette Henne, Efeu
3. Generalisten oder Spezialisten
- Generalisten sind z.B. Honigbienen, Hummeln und viele Schmetterlinge. Diese kommen auch mit exotischen Pflanzen zurecht.
- Problem: Gefährdete Spezialisten, wie z.B. bestimmte Wildbienen oder Falterarten, brauchen ganz bestimmte Pflanzen!
- Empfehlung: 👉 Mischung aus heimischen Pflanzen und ggf. ergänzend einige insektenfreundliche Exoten (Lavendel, Kräuter).
👉 Die Lösung: Aktion „kostenfreies Saatgut“ im Kreis Recklinghausen
- Die richtige Mischung – optimal für eine bunte Wildblumenwiese, die unseren heimischen Vögeln und Insekten auch wirklich hilft!
- 👉 Alle Infos und Links siehe oben: ↑↑ Aktion „kostenfreies Saatgut“ Kreis RE ↑↑
2.4. Futterglocke
Die Futterglocke ist ein echter Klassiker für den Winter und ideal für Kinderprojekte, weil sie leicht herzustellen ist, ein sichtbares Ergebnis bringt, wenn Vögel sie anfliegen.
Was ist eine Futterglocke?
Sie ist ein umgedrehter Becher, gefüllt mit Fett und Körnern, aus dem sich Vögel im Winter bedienen können. Sie eignet sich super für Meisen, Sperlinge oder Rotkehlchen – vor allem dann, wenn Schnee liegt oder das natürliche Futter knapp wird.
Bau-Materialien für eine Glocke:
- 1 sauberer Becher oder Tontopf
- 1 stabiler Zweig oder Holzstab, der den Vögeln als Sitzhilfe dient
- 1 Stück Schnur oder Kordel.
- Als Futter-Inhalt: 1 Stück Pflanzen- oder Kokosfett und einen fertigen Vogelfutter-Winter-Mix (Sonnenblumenkerne, Haferflocken, Hanfsaat, Nüsse (ungesalzen, gehackt), …
🔨 So geht’s:
Fett schmelzen: Das Fett vorsichtig im Topf oder in der Mikrowelle schmelzen (nicht kochen!).
Futter einrühren: Körner unterrühren, bis die Masse gut durchmischt ist (nicht zu flüssig).
Blumentopf oder Becher vorbereiten: Loch verwenden bzw. in den Boden bohren oder stechen, um die Schnur durchzuziehen und zu verknoten (zum Aufhängen).
Zweig als Sitzhilfe quer durchstecken oder später einklemmen.Füllen: Die warme Fett-Futter-Mischung in den Blumentopf oder Becher füllen und aushärten lassen – am besten im Kühlschrank.
Aufhängen: Umgedreht an einem geschützten, aber gut einsehbaren Ort aufhängen (z. B. Baum, Balkon, Schuppen). Der Zweig als Sitzstange sollte unten frei bleiben.
❌ Keine gewürzten, gesalzenen oder gebackenen Reste verwenden.
❌ Keine Butter oder Margarine – sie verderben zu schnell. ✅ Kokosfett ist ideal.
✅ Bei Frostwetter draußen aufhängen – nicht bei Tauwetter oder Regen (dann wird’s schnell ranzig).
2.5. Ohrwurmhaus
Ohrwürmer haben zwar einen schlechten Ruf, aber zu Unrecht: Sie krabbeln NICHT ins Ohr, sondern sind nachtaktive Helfer und leben tagsüber versteckt. Sie spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht von Gärten und Ökosystemen. Ohrwürmer sind keine Pflanzenfressern, sondern wichtige Nützlinge! 🌱 Wenn du ihnen einen Unterschlupf bietest, helfen sie dir dabei, deine Pflanzen gesund zu halten – ganz ohne Chemie.
Du kannst Ohrwürmern helfen, indem du einen Tontopf mit Holzwolle füllst, aufhängst oder in Sträuchern platzierst. Das nennt man ein „Ohrwurmtöpfchen“ – besonders praktisch im Obst- oder Gemüsegarten.
Warum und wie Ohrwürmer uns helfen?
- Sie sind natürliche Schädlingsbekämpfer: 👉 Ohrwürmer fressen gerne Blattläuse, Spinnmilben und kleine Raupen – also genau die Insekten, die vielen Pflanzen schaden – besonders gerne in Obstbäumen oder zwischen Beeten.
- Sie sind Teil der Nahrungskette: 👉 Viele Vögel, Igel und andere Tiere fressen Ohrwürmer. Wenn sie fehlen, fehlt auch eine wichtige Nahrungsquelle für andere Arten.
- Sie brauchen Rückzugsorte: 👉 Ohrwürmer verkriechen sich tagsüber in dunkle, feuchte Spalten – z.B. Rindenstücke, Laubhaufen, hohle Stängel oder – Ohrwurmtöpfe. Aufgeräumte Gärten oder Balkone nehmen ihnen diese Verstecke.
Was du brauchst:
- 1 kleiner Tontopf 👉 10–12 cm Durchmesser
- 1 Stück Kordel oder Draht 👉 zum Aufhängen
- Holzwolle, Stroh oder Heu (als Füllung)
- Optional: 1 kleines Netz oder Stück Drahtgitter 👉 damit das Füllmaterial nicht herausfällt
So baust du ein Ohrwurmhaus:
- Tontopf vorbereiten: 👉 Schneide ein ca. 50–60 cm langes Stück Kordel ab. Fädle es durch das Loch im Topfboden, verknote es gut – das ist später die Aufhängung.
- Füllen & Sichern: 👉 Stopfe den Tontopf locker mit Holzwolle oder Heu. Es darf „fluffig“ bleiben, aber nicht herausfallen. Befestige dazu ein Stück feines Drahtgitter oder ein Netz über der Öffnung, damit nichts herausrieselt.
- Aufhängen oder Einbauen: 👉 Hänge das Ohrwurmhaus kopfüber in einen Strauch oder an einen Baum.
Der beste Standort:
- Halbschattig bis schattig.
- In der Nähe von Blattlaus-Pflanzen oder Obstbäumen.
- Ruhig, nicht zu trocken.
- In Gruppen besonders effektiv!
- Aufhängen am besten im Frühjahr, wenn die ersten Blattläuse auftauchen.
- Im Herbst kannst du die Töpfe leeren und mit frischem Material bestücken.
3. Projektideen für Schule & Kita
Gemeinsam für kleine Tiere – mit Kopf, Herz und Hand
Ihr wollt im Unterricht, in der AG oder im Kita-Alltag aktiv werden? Hier findet ihr einfache, wirksame Projektideen, die Kindern zeigen, wie wichtig Vögel und Insekten sind – und was man gemeinsam tun kann.
🛠 Insektenhotel bauen
Ein handwerkliches Projekt, das sich über mehrere Tage erstrecken kann.
- Kombination aus Werken, Sachkunde und Naturbeobachtung.
- Materialien: Hartholz, Bambus, Ton, Dosen – am besten upcyceln!
- 👉 Zur Bauanleitung mit Anleitung und Tipps: ↑↑ Insekten-Nisthilfen ↑↑
🌸 Blühfläche oder Blühkästen anlegen
Ob im Schulgarten, Kita-Vorgarten oder im Blumentopf – eine kleine Blumenfläche zeigt große Wirkung.
- Mit kostenlosem Saatgut und Projektbetreuung durch den Kreis Recklinghausen.
- Gut kombinierbar neben dem Sachkunde-Unterricht auch mit Kunst (Blumenporträts), Deutsch (Wiesen-Geschichten) oder Mathe (Messungen, Fläche).
- 👉 Zur Schritt-für-Schritt-Anleitung: ↑↑ Wildblumenwiese ↑↑.
🐝 Teilnahme am Pflanzwettbewerb „Deutschland summt!“
Unter dem Motto „Wir tun was für Bienen“ findet alljährlich der bundesweite Pflanzwettbewerb „Deutschland summt!“ statt.
- Für Gärten, Schulen, Kitas, Firmen, Balkone, …
- Preise im Gesamtwert von über 10.000 € zu gewinnen (Wettbewerb 2025).
- Kostenfreie Kräuterpakete Aktion „Kräuterkids“ für Kita‑, Schul‑, und Jugendgruppen.
- 👉 Mehr Informationen und alle relevanten Links: Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb.
🐦 Futterglocken-Werkstatt
Ideal für Herbst oder Winter. Kinder basteln eigene Futterstationen für Vögel.
- Besonders schön: Danach gemeinsam beobachten, dokumentieren und diskutieren
- 👉 Anleitung und Materialliste: ↑↑ Futterglocke ↑↑
🏅Mitmachen bei der Arten-Olympiade, dem „Bioblitz“
Bei der Artenolympiade, auch „Bioblitz“ genannt, geht es darum, innerhalb eines bestimmten Zeitraums möglichst viele verschiedene Tiere- und Pflanzenarten in einem Gebiet zu entdecken, zu dokumentieren und an eine offizielle Stelle zu melden. Das Ziel dabei ist, gemeinsam die Artenvielfalt und ihre Entwicklung sichtbar zu machen. Denn alle Beobachtungen fließen in eine große Statistik ein – auch als Wettbewerb zwischen verschiedenen Regionen, Städten oder Schulen.
- Umsetzungsidee für Schulen: 👉 Schulkinder zählen und bestimmen möglichst viele Arten auf dem Schulgelände, in Parks oder im Wohnumfeld. 👉 Möglichst viele Tier- und Pflanzenarten sollen gefunden und gemeldet werden. 👉 Die Dokumentation erfolgt per Smartphone über die kostenfreie App „ObsIdentify“ (empfohlen) oder per Foto und Liste über die Webseite Observation.org
- Der Bioblitz ist deutschlandweit organisiert. Alle Informationen zur Arten-Olympiade und wie ihr einen Forschungsbeitrag leisten könnt, findet ihr hier: 👉 Bioblitz-Website vom Kreis Recklinghausen
- Vorteile & Lernziele: 👉 Die Kinder lernen spielerisch:
👉 Selbst aktiv werden und die Natur bewusst wahrnehmen und erleben.
👉 Digital und modern mit Motivation durch App-Nutzung.
👉 Direktes Lernen mit Erfolgserlebnissen: Arten werden automatisch erkannt und bestimmt.
👉 Verbindung zu Sachkunde-Themen und dem Verständnis, warum Artenvielfalt wichtig ist.
👉 Wettbewerbscharakter steigert die Motivation und kann durch weitere Anreize erhöht werden. - Mögliche Anreize: 👉 Internes Ranking innerhalb der Klasse oder Schule bis hin zu Ranking von Schulen untereinander, Urkunden oder kleine Preise für besondere Funde, Ausstellung der besten Tier- oder Pflanzenfotos, Aktionstag zur Auswertung „Wer hat was entdeckt?“
Ergänzende digitale Tools – kostenfrei und werbefrei!
👉 App „ObsIdentify“: Viele Arten werden automatisch anhand von Fotos erkannt. Im Hintergrund werden die Daten von Wissenschaftlern (keine KI) geprüft.
👉 App „Flora Incognita“ (speziell für Pflanzen): Erkennt automatisch über 30.000 Pflanzenarten.
🔍 Tierbeobachtung mit Tagebuch
Kinder entdecken, zählen, beschreiben: „Was krabbelt da?“ oder „Wer kommt zu Besuch am Vogelhaus?“
- Materialien: Becherlupe, Fernglas, Naturheft
- Ergänzend: Ausmalbilder, Steckbriefe oder Forscherfragen
- 👉 Du willst mehr wissen? ↑↑ Vögel & Insekten entdecken & dazulernen ↑↑
🧩 Natur-Ausstellung in der Schule
Lasst andere an eurem Projekt teilhaben!
- Mit Plakaten, Zeichnungen, Beobachtungsbögen, Fotos
- Tipp: Macht eine kleine Präsentation zum Tag der offenen Tür oder Schulfest
- 📎 Alle Projektideen könnt ihr mit einfachen Mitteln umsetzen – und auf Wunsch mit Materialien oder Downloads von dieser Seite kombinieren.
- 📩 Ihr habt selbst eine Projektidee? Dann schreibt uns gern: schule@blattwerk-media.de
4. Vögel & Insekten entdecken & dazulernen
Wenn du genau hinsiehst, wirst du staunen, wer alles um dich herum lebt!
Nicht alle Tiere in der Stadt zeigen sich sofort. Manche krabbeln am Boden, andere surren durch die Luft, wieder andere verstecken sich unter Blättern oder singen früh am Morgen. Wenn du dir Zeit nimmst und genau hinsiehst oder hinhörst, kannst du sie entdecken – und dabei eine Menge lernen!
Beobachten, Hören und Suchen!
Setz dich ruhig in den Garten, an ein Fenster oder auf eine Parkbank. Wer fliegt vorbei? Wer hüpft durchs Gebüsch? Oder heb vorsichtig einen Stein an, schau unter eine Blume oder in die Rinde eines Baumes – aber setz alles wieder zurück!
4.1. Vögel kennenlernen
- Hör genau hin: Viele Vögel verraten sich durch ihren Gesang. Besonders morgens und abends lohnt sich das Lauschen. Wer singt wie? Kannst du Unterschiede Hören?
- Schau dich um: Vögel sitzen nicht nur auf Bäumen – viele hüpfen am Boden, sitzen auf Zäunen oder fliegen über Dächer. Welche Vögel kannst du anhand der Farben, Größe oder am Gesang erkennen?
Einige der häufigsten Gartenvögel – so kannst du sie erkennen:
Der Haussperling, auch „Spatz“ genannt, ist unser häufigster Stadt- und Gartenvogel und erkennbar an dem kräftig schwarz-braun gestreiften Rücken. Er wird 14 bis 16 cm groß, lebt gesellig mit anderen Spatzen und ist fast überall ganzjährig zu beobachten – gut erkennbar auch an seinem typischen „tschilp“-Ruf.
Die Amsel ist einer unserer bekanntesten Vögel. Das typische Konzert gehört zum Sommerabend genauso dazu, wie auch ihr Warnruf, wenn sich eine Katze anschleicht. Sie wird 23 bis 29 cm groß. Die Männchen sind unverkennbar schwarz gefärbt mit gelbem Schnabel, die Weibchen sind jedoch schlicht bräunlich gefiedert.
Die Kohlmeise ist mit 13,5 bis 15 cm die größte Meisenart in Europa. An ihrem schwarz-weißen Kopf, der gelben Brust und dem auffällig schwarzen Bauchstreifen ist sie hervorragend zu erkennen. Sie ist wenig scheu und kommt im Winter gerne zum Futterhäuschen, wo sie gut beobachtet werden kann.
Der Star wird 19 bis 22 cm groß und fliegt außerhalb der Brutzeit in spektakulären Schwärmen zusammen. Auffällig erkennbar ist er an seinem Gefieder, das überwiegend dunkel mit weißen Flecken übersäht ist und gerade im Frühjahr grünlich violett und bronzefarben schimmert.
Blaumeisen sind mit ihrem blauen Scheitel, der leuchtend gelben Brust und den blauen Flügel und Schwanzfedern gut zu erkennen. Sie werden bis zu 11,5 cm groß, sind das ganze Jahr über zu beobachten. Sie sind extrem leicht und klettern auch kopfüber in Stäuchern oder Bäumen.
Die Elster ist mit ihrem schwar-weiß gefärbten Gefieder unverwechselbar. Je nach Lichteinfall, leuchtet das Schwarz metallsch blau oder grünlich. Auch ihr langer Schwanz ist auffällig. Sie werden 40 bis 51 cm (inkl. Schwanz) groß und gehören zu den Rabenvögeln.
Die Mehlschwalbe ist nur von April bis September zu beobachten, weil sie in Afrika überwintert. Sie wird 13 bis 15 cm groß und baut gerne Lehmnester an Wänden von Felswänden oder Gebäuden. Die Oberseite und Flügel sind schwarz, wobei der Kopf und das Rückengefieder metallisch blau glänzen im Gegensatz zu ihrer rein weißen Unterseite. Gut erkennbar ist sie auch im Flug an ihrem aufgefächerten Schwanz.
Der Grünfink wird 14 bis 16 cm groß und hat einen kräftigen Schnabel. Die Männchen haben ein prächtiges grüngelbes gefieder mit leuchtend gelben Federn an Schwanz und Flügeln. Die Weibchen sind weniger auffällig mit eher graugrünem Gefieder und weniger gelben Federn, aber auch gelbgrünlichem Bauch. Er ist ebenfalls ganzjährig zu beobachten und singt ähnlich wie ein Kanarienvogel.
Das Rotkehlchen wird 12,4 bis 14 cm groß und ist mit seiner orangenen Brust und Kehle unverwechselbar. Männchen und Weibchen sind nicht zu unterscheiden. Weil es gerne in frisch aufgeworfener Erde nach Nahrung sucht, kommt es dem Menschen beim Umgraben im Garten recht nah und ist wenig scheu. Einige Vögel ziehen kurze Strecken ziehen in wärmere Lande, aber manche bleiben auch ganzjährig in Deutschland.
Wichtig zu wissen: Warum ist Brot für Vögel problematisch?
- Falsche Zusammensetzung: Brot enthält viel Salz, Zucker und Hefe – das passt nicht zur Vogelverdauung!
- Quillt im Magen: Besonders Weißbrot saugt sich im Magen mit Wasser voll und kann zu Verdauungsproblemen führen.
- Nährstoffarm: Brot liefert kaum wichtige Nährstoffe, Vitamine oder Proteine, die Vögel brauchen!
- Schimmelgefahr: Altes Brot schimmelt schnell – das ist für Vögel giftig.
Was passiert, wenn Vögel viel Brot fressen?
- Vögel werden schnell satt, aber nicht richtig ernährt.
- Besonders Jungvögel können Mangelerscheinungen bekommen (z.B. weiche Knochen, schwaches Gefieder).
- Im schlimmsten Fall: Verdauungsstörungen, Durchfall, sogar Tod bei Jungvögeln.
Besseres Futter für Vögel:
- Körner (z.B. Sonnenblumenkerne)
- Nüsse (ungesalzen)
- Haferflocken
- Obst (z.B. Apfelstücke)
- Mehlwürmer (für Insektenfresser)
- Fettfutter (besonders im Winter)
Wasserstellen nicht vergessen!
Nicht nur Futter, auch Wasserstellen sind für Vögel wichtig! Allerdings ist es sinnvoll, dieses in kleinen flachen Gefäßen bereitzustellen und – vor allem an warmen Tagen – mindestens einmal täglich zu wechseln, da sich sonst Krankheitserreger darin vermehren können und sich badende oder trinkende Vögel dort womöglich anstecken. Wie eine Vogeltränke einfach selbst gebaut werden kann, dazu gibt es hier ein Video vom NABU: Wasserangebot für Vögel
Tipps und Links zum Vogelbestimmung
- Vögel bestimmen – Vogelkunde mit NABU
- Vögel im Garten richtig bestimmen – mit dem LBV
- Den Vogel des Jahres mit Kindern entdecken (NAJU)
- Vogelstimmen einfach erkennen mit der App „BirdNET“ (kostenlos) – Android / Google Play
- Vogelstimmen einfach erkennen mit der App „BirdNET“ (kostenlos) – Apple / iPhone, iPad
4.2. Insekten kennenlernen
- Augen auf!: Viele Insekten sind klein, aber wenn du genau hinsiehst, findest du sie überall: auf Blättern, in Blüten, auf dem Boden.
- So kannst du suchen: Schau in Blumen oder in wilde Ecken im Garten. Heb vorsichtig ein Blatt oder einen Stein an. Achte auf summende, krabbelnde, flatternde Bewegungen.
Viele Insekten sind echte Nützlinge, weil sie uns beim Gärtnern, im Naturhaushalt und sogar bei der Ernte helfen – oft ganz unbemerkt.
Einige der wichtigsten und nützlichsten Insekten-Gruppen – lerne sie kennen:
Marienkäfer sind nicht nur „Glücksbringer“, sondern bereichern jeden Garten, weil sie eifrige Blauttlausjäger sind. Sie fressen auch Spinnmilben und Schildläuse. Ein einzelner Marienkäfer kann bis zu 100 Blattläuse am Tag vertilgen. Sowohl die Käfer als auch die Larven sind nützlich. Es gibt rund 80 verschiedene Arten alleine in Deutschland, die sehr unterschiedlich gefärbt sind – rot, gelb oder schwarz – je nach Art – und unterschiedlich viele Punkte haben …
Wildbienen und Hummeln bestäuben Blüten, damit Obst, Gemüse und Blumen wachsen können, fliegen auch bei kühlem Wetter, wenn Honigbienen noch schlafen und sind für viele Pflanzen unverzichtbar – ohne sie gäbe es keine Früchte. Jede Wildbiene sucht und baut ihr Nest allein, z.B. in alten Mauern, hohlen Pflanzenstängeln oder in der Erde. Sie legt ihre Eier mit einem Vorrat an Pollen und Nektar in kleine Gänge, damit die kleine Larve – wenn geschlüpft – genug zu fressen hat und sich zu einer Biene entwickeln kann.
Schwebfliegen sehen oft aus wie Wespen oder Bienen – mit gelb-schwarzen Streifen – aber sie sind völlig harmlos und können nicht stechen. Ihr Aussehen dient nur dem Schutz: Feinde denken, sie seien gefährlich, und lassen sie lieber in Ruhe. Man erkennt Schwebfliegen daran, dass sie in der Luft stehen bleiben können – wie ein Mini-Helikopter! Sie sind nützlich, weil sie als Larven Blattläuse fressen — und zwar jede Menge. Als erwachsene Fliegen bestäuben sie viele Pflanzen — ähnlich wie Bienen und sie sind sehr anpassungsfähig, helfen überall mit: im Garten, auf dem Balkon, in Parks. Tipp: Schwebfliegen lieben Blüten mit offenen Kelchen – z.B. Ringelblumen, Löwenzahl oder Koriander. Wer viele verschiedenen Blumen pflanzt, bekommt auch viele Schwebfliegen zu Besuch.
Laufkäfer gehören zu den heimlichen Helfern im Garten und auf Wiesen. Sie leben meist am Boden, sind nachts aktiv und bewegen sich schnell – daher ihr Name. Es gibt in Deutschland über 500 Arten von Laufkäfern, viele sind glänzend schwarz oder metallisch grün gefärbt. Manche können sogar fliegen, tun es aber selten. Laufkäfer sind Raubtiere: Sie fressen Schnecken, Raupen, Maden und andere Schädlinge. Sie halten damit das ökologische Gleichgewicht im Garten oder auf dem Acker. Besonders beliebt bei Gärtnern – natürlicher Pflanzenschutz ohne Chemie! Tipp: Laufkäfer mögen Laub, alte Wurzeln, Holzstücke oder Steinhaufen. Wer seinen Garten nicht ganz „aufräumt“, hilft ihnen, ein Zuhause zu finden.
Florfliegen sind kleine Insekten mit sehr feinen, durchsichtigen Flügeln und meist einem grünlich schimmernden Körper. Besonders auffällig sind ihre goldfarbenen Augen – darum nennt man sie auch „Goldauge“. Sie sind meist nachtaktiv und werden von Licht angezogen – deshalb findet man sie im Sommer oft an Fenstern oder unter Lampen. Warum sie so nützlich sind? Die Larven der Florfliege sind echte Räuber: Sie fressen Blattläuse, Spinnmilben und Thripse (Schädlinge von Zimmerpflanzen). Eine Larve kann bis zu 500 Blattläuse in wenigen Tagen vertilgen. Erwachsene Florfliegen ernähren sich von Pollen und Nektar – und helfen somit auch beim Bestäuben.
Schmetterlinge sind nicht nur schön anzusehen – sie sind auch wichtige Bestäuber. Mit ihren langen Saugrüsseln erreichen sie tiefe Blüten, an die viele andere Insekten nicht herankommen. Es gibt in Deutschland rund 180 Tagfalterarten – von der kleinen Kohlweißling-Familie bis zum farbenprächtigen Admiral oder dem Distelfalter. Ihre Raupen sind Futter für Vögel und Teil der natürlichen Nahrungskette. Als ausgewachsener Schmetterlinge helfen sie beim bestäuben vieler Wild- und Gartenpflanzen und zeigen, wie gesund ein Lebensraum ist – je mehr Arten, desto besser. Tipp: Viele Schmetterlinge rauchen ganz bestimmte Futterpflanzen für ihre Raupen – z.B. Brennesseln oder wilde Möhre. Wer ihnen helfen will, sollte nicht alles wegschneiden und vielfältig pflanzen.
Ohrwürmer haben zwar einen schlechten Ruf, aber zu Unrecht: Sie krabbeln NICHT ins Ohr, sondern sind nachtaktive Helfer und leben tagsüber versteckt. Sie spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Gleichgewicht von Gärten und Ökosystemen. Ohrwürmer sind keine Pflanzenfressern, sondern wichtige Nützlinge!
Natürlich gibt es noch viele weitere Insekten, die als Gäste im Garten sehr nützlich und somit willkommen sind. Aber welche Nützlinge lösen welche Probleme? Und wie lockt man sie an? Was gibt es noch zu entdecken? Was ist besonders spannend für Kinder? Wie können Insekten bestimmt werden? Viele Fragen und nachfolgend einige gute Links dazu:
- Übersicht-PDF – Diese Insekten helfen bei „Schädlingen“ (NABU)
- Übersicht-PDF – So locken Sie Nützlinge an (NABU)
- Link zum Insekten-Trainer – Komm, wir bestimmen Insekten! (NABU)
- Entdecke die Insektenwelt mit NAJU (Kinderseite des NABU mit vielen Downloads)
- NABU Insektensommer – die Web-App – Bestimmen und Melden!
4.3. Wissen über Wildbienen
Wildbienen sind ganz besonders wichtige Insekten, die – anders als Honigbienen – nicht in großen Völkern leben, sondern ganz allein unterwegs sind. Man nennt sie deshalb auch Solitärbienen. Es gibt in Deutschland rund 560 verschiedene Wildbienenarten – viele davon sind winzig klein, andere sehen aus wie Hummeln oder Wespen. Manche fliegen nur ein paar Wochen im Jahr, andere haben besondere Lieblingspflanzen, ohne die sie nicht überleben können. Wildbienen sind nicht aggressiv und stechen nicht, weil sie keinen Staat verteidigen müssen. Aber sie sind stark gefährdet, weil sie immer weniger Nahrung und Plätze zum Nisten finden.
5. Raus in die Natur – Ausflüge im Vest
Draußen entdeckt man am meisten!
Im Vest Recklinghausen gibt es viele spannende Orte, an denen du Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten kannst – Wiesen voller Schmetterlinge, Wasserstellen mit Vogelbesuch, Wildblumen am Wegesrand oder summende Insekten zwischen den Büschen. Ob als Familienausflug, mit der Schulklasse oder einfach auf eigene Faust: Hier findest du Tipps für kleine und große Entdeckungstouren – direkt vor deiner Haustür!
🌿 Naturpark Hohe Mark
Der Naturpark Hohe Mark ist ein weitläufiges Waldgebiet mit zahlreichen Wanderwegen, ideal für Naturbeobachtungen und Erkundungstouren. Besonders geeignet für Familienausflüge und Schulklassen. Nachfolgend → Tipps inklusive digitaler Unterstützung:
→ Stimberghöhe: Die Stimberghöhe ist nicht nur deshalb ein spannender Ort für Naturentdecker, weil dort viele besondere Bewohner ihr Zuhause haben. Es warten dort eine spannende Geschichte und ein Entdecker-Parcours für Familien mit Kindern im Altern von 6 bis 12 Jahren – digitaler Erlebnisführer inklusive!
→ Naturparkhaus Steveraue: Stever und Lippeauen werden hier faszinierend erlebbar gemacht: Lernen, Informieren, Ausstellungen, Nestkino, interaktive Spiele warten. Für Schülerinnen und Schüler gibt es einen Themenweg direkt an der Stever – der Biparcours mit vielen interessanten Schätz- und Wissensfragen, aber auch Aufgaben zum Basteln und Ausprobieren, inklusive der kostenlose Biparcours-App für Schülerinnen und Schüler!
🌿 Westruper Heide
Ein Naturschutzgebiet mit einzigartigen Heidelandschaft, die besonders während der Blütezeit im Spätsommer beeindruckt. Ein guter Ort, um Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen zu beobachten. Vorhanden sind 4 farbig geleitete Themenrouten mit Infopunkten zu Besonderheiten der Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt. Hervorzuheben ist die 3,5 km lange Bienenroute, wo man auf sandigen Pfaden viel über Bienen erfahren kann (Hinweis: eher wenig didaktisch aufbereitet).
🌿 Hervester Bruch
Ein Naturerlebnis mit Aussicht – Vögel, Wasserbüffel & wilde Wiesen: Im Hervester Bruch – einem Feuchtgebiet bei Dorsten – können Weißstörche, Heckrinder und Wasserbüffel in natürlicher Umgebung beobachtet werden. Das Gebiet gehört zum Naturschutzgebiet rund um den Wienbach und bietet eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt mit Bächen, Gräben, Röhrichten und Teichen. Auf einer Erlebnisroute mit Infotafeln, Aussichtsturm und Plattformen lernt man spielerisch mehr über Wasservögel, Pflanzen und die Geschichte des Gebiets. Ein ruhiger, spannender Ort für Naturbeobachtungen mit Fernglas (besonders für Wasservögel) – ideal für Familien und Schulklassen.
📍 Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V.
Die Biologische Station Kreis Recklinghausen ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich für den Schutz und die Pflege der Natur im Kreis Recklinghausen einsetzt. Als Teil des Netzwerks der Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen übernimmt sie vielfältige Aufgaben in den Bereichen Naturschutz, Landschaftspflege und Umweltbildung.
Zu den Kernaufgaben gehören die Beobachtung und der Schutz seltener Tierarten, die Pflege wertvoller Lebensräume wie Streuobstwiesen oder Feuchtgebiete, die Unterstützung naturschonender Landwirtschaft sowie praktische Arbeiten im Naturschutz – etwa das Entfernen invasiver Pflanzen. Außerdem bietet sie Umweltbildung für Kinder, Erwachsene und Schulklassen an – mit Exkursionen, Veranstaltungen und einem eigenen Naturerlebnisgelände auf dem Hof Punsmann in Dorsten. Der Veranstaltungskalender ist umfangreich bietet unter anderem spezielle Programme für Kitas, Grundschulen und SEK I:
📍 Hof Wessels (der Hertener Bürgerstiftung)
Der Hof Wessels in Herten ist ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort für Kinder, Familien und Schulklassen. Auf dem historischen Gelände werden seit vielen Jahren Naturerfahrungen, Umweltbildung und soziale Lernprozesse miteinander verbunden. Besonders im Fokus stehen außerschulische Angebote für Kinder und Jugendliche, bei denen es ums Erleben, Forschen und Entdecken in der Natur geht.
Der Hof ist offizielles BNE-Regionalzentrum im Kreis Recklinghausen und bietet Programme zu Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Tierkontakt an – ideal für Kita-Gruppen, Grundschulen und Familien. Ziel ist es, Kinder für die Natur zu begeistern und ihnen ein respektvolles Miteinander mit Tieren und Umwelt näherzubringen.
🐝 Imkerverein Recklinghausen e.V.
Der Imkerverein Recklinghausen e.V. ist eine Gemeinschaft von Bienenliebhabern, die sich für den Insektenschutz und die Imkerei einsetzen. Er bietet jährlich Neuimkerschulungen an und führt Schul- und Kindergartengruppen in die faszinierende Welt der Bienen ein. Damit fördert der Verein das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen und den Naturschutz.
📍 NABU Stadt Recklinghausen
Der NABU der Stadt Recklinghausen ist sehr aktiv und regelmäßig auf z.B. Herbstfest oder dem Tierparkfest mit Infoständen und Bastelaktionen für Groß und Klein vertreten. Er bieten verschiedenste naturkundliche Exkursionen über z.B. Insekten, Fledermäuse und Vögel an und gibt gerne Tipps beim Umgang mit Naturgärten.
Als fester Standort dient das „Altes Forsthaus Recklinghausen“ am Hohenhorster Weg 51 in 45659 Recklinghausen. Dort kann an Bastelaktionen teilgenommen oder z.B. auch Kindergeburtstage gefeiert werden. Alle, die Interesse an Umwelt- und Naturschutz haben, sind herzlich willkommen. Anfragen von Schulklassen zu Vorträgen, Exkursionen, geführten Naturerkundungen etc. sind willkommen (per Online-Anfrage).
📍 Regioportale im Kreis Recklinghausen
Freizeittipps für den Kreis Recklinghausen und Bottrop
An Emscher und Lippe findet ihr alles für einen tollen Tagesausflug: Schöne Natur, imposante Industriekultur, familienfreundliche Attraktionen und gemütliche Gastronomie. Und das Beste ist: Die Freizeitregion Nördliches Ruhrgebiet liegt mitten in Nordrhein-Westfalen und ist mit Bus, Bahn und Auto sehr gut erreichbar. Wir geben euch hier die besten Freizeittipps für den Kreis Recklinghausen und Bottrop. Ihr möchtet auf den Spuren der Römer radeln, eine Erkundungstour wie einst die Kumpel unter Tage machen oder auf der Waldpromenade die Sonnenstrahlen genießen? All das geht hier im Vest im nördlichen Ruhrgebiet. Wir freuen uns auf euch!
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